Mittwoch, 27. November 2019


>> Los gehts! 


„Mina.“
Voller Entsetzten rief Ada nach ihrer Schwester. Es war ein langweiliger Tag in Eldrid. Uri hatte sie nach einem Zerwürfnis in der Höhle Zurückgelassen und ging seiner Wege. Wohin sagte er nicht, doch Pixi, die kleine Fee, sollte aufpassen, damit die Mädchen nicht noch weiteren Unfug anstellten.
Als hätte man Hausarrest. Natürlich war die Versuchung da, einfach aus der steinernen Behausung zu marschieren und das Verbot, sowie den wahrscheinlich aufkommenden Protest der Fee, zu ignorieren, doch die Schwestern wollten ihren Spiegelwächter nicht noch mehr reizen. Zurzeit war er sehr angespannt, wegen ein paar Vorkommnissen mit einigen Schatten.
Genau verstanden die Scathan-Schwestern sein Drama nicht, aber es war wie mit den Eltern. Ab und zu mussten die Jüngeren die Klügeren sein und einfach Reue zeigen, oder sie zumindest vortäuschen.
„Mina, heute ist der erste Dezember! Bald ist Weihnachten!“

Fragend hob die rothaarige ihren Lockenkopf. Ada konnte sehen, wie es darin begann zu rattern und Mina angestrengt nachdachte.
„Oh nein! Wir hatten Mutter versprochen zu helfen.“
„Oh nein! Fast hätten wir das Fest verpasst, wäre die treffendere Aussage, denkst du nicht?“
„Ja, auch das.“

Schwer seufzte die Ältere der beiden und fing an leise murmelnd ihre Gedanken zu ordnen. „Mindestens eine von uns muss zurück. Wir können Mutter nicht alles alleine machen lassen, aber hier in Eldrid ist es gerade so schön sonnig und warm, im Vergleich zu dem Regenwetter zuhause. Und ich wollte mich morgen mit Arndt treffen. Vielleicht ist er aber auch nicht hier. Ach nein, dann hätte er mir Bescheid gegeben.“



Ab durch den Spiegel #1
Während ihrem Selbstgespräch ging Mina auf und ab in der Höhle, was die Aufmerksamkeit der Fee erregte.
„Was ist Weihnachten? Welches Fest meint ihr?“
„Da gibt es Geschenke! Und leckeres Essen!“ sprudelte es sofort aus Ada heraus. „Alles ist geschmückt mit selbstgemachten Sternen aus Stroh, überall sind Kerzen und kleine Figuren, die man sammelt oder geschenkt bekommt. Im Laden in der Stadt sind so viele davon. Kleine Schaukelpferde oder Nussknacker! Es gibt Plätzchen, Pixi, in allen Formen und so lecker. Wie das überall duftet, herrlich sag ich dir.“
„Und Arbeit gibt es auch, Ada. Die ganze Familie ist da, die Zimmer müssen gemacht sein und es muss viel besorgt werden zum Kochen.“ erinnerte Mina an die Schattenseiten. „Es muss geplant, gekauft und für jeden was geholt werden. Niemanden darf man vergessen.“
Verwirrt schaute die Fee zwischen den beiden Schwestern hin und her.
„Warum haben wir das in Eldrid nicht? Es soll hier auch so ein Fest geben. Mit Plätzchen!“
„Und einem Geschenk für jeden.“ Ada grinste breit und nickte in einem Takt mit Pixi in Minas Richtung. Dieser entrann nur ein tiefes Seufzen.
„Nun, wir können sicherlich ein paar Plätzchen machen und vielleicht etwas Kleines für Uri und Pixi besorgen.“
„Ja, dann haben wir zwei Weihnachtsfeste. Eines Zuhause und eines in Eldrid.“
Begeistert klatschte Ada in die Hände und grinste zu Pixi, die aufgeregt mit den Flügeln schlug. Das klang in ihren Ohren einfach wunderbar und abenteuerlich und sehr lecker.

„Nun gut, dann gehst du nach Hause zu Mutter und Pixi nimmst du mit. Ich versuche hier etwas auf die Beine zu stellen. Und schreib das Plätzchenrezept von Mutter ab. Das brauche ich! Ich frage Bodan und Arndt ob sie mir helfen können.“

Begeistert über den Plan nickten sich alle Drei nochmal zu. Ada und Pixi machten sich direkt mit schnellen Schritten durch die Höhle auf zum Spiegel, der sie nach Hause bringt, während Mina schon aus der Höhle stürmte, ohne auch nur noch einen Gedanken an das Verbot zu verschwenden.

Doch wo bist du dabei?
>> Oder mit Mina in das Dorf?


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