Samstag, 18. November 2017

>> Sophie André

Hallo, meine Lieben,
Sophie André


heute kommt das nächste Interview. Diesmal von der wundervollen Autorin und Weltenerschafferin Sophie André. 


Zuerst ein paar kurze Infos

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Rezension: Kommt noch



Frage 1: Diese ist immer, immer gleich. Wie heißt du, wie alt bist du, wann bist du geboren und warum?



Ich bin Sophie André – zumindest für meine Leser. In zwei Wochen werde ich 48. Somit bin ich ein 69er Kind, was das ›Warum‹ eigentlich erklären sollte, auch wenn ›Woodstock‹ erst im August stattfand...


Frage 2: Du bist Autorin, zumindest habe ich dich dadurch kennen gelernt. Verdienst du noch irgendwie anders dein Geld?

Ja klar! Meine Geschichten schreibe ich nicht zum Geldverdienen. Das bekomme ich für meine Arbeit als Chirurgin in einer großen Notaufnahme in Sachsen.


Frage 3: Welches deiner Projekte (privat sowie beruflich) liegt dir besonders am Herz?



An erster Stelle kommen bei mir meine zwei Kinder. Die beiden sehe ich zwar nicht als Projekte, aber sie sind der Mittelpunkt in meinem Leben. Daneben liegen mir viele Dinge am Herzen. Das Schreiben kommt ziemlich weit vorn, aber ich möchte auch beruflich immer Neues dazulernen. Also verbringe ich regelmäßig Zeit hinter Fachzeitschriften und Lehrbüchern. Ich denke, es kommt auf ein gutes Gleichgewicht zwischen den Wünschen an, sodass man sich wohlfühlt.


Frage 4: In welcher Figur, die du erschaffen hast, kannst du dich selbst am ehesten wiedererkennen?

Ganz klar Anna aus den ›Pagans‹. Obwohl die Geschichte NICHT autobiografisch ist, hat die Figur nicht nur den Job, sondern auch viele Züge von mir abbekommen. Manchmal fand sie das, glaube ich, nicht so gut. Vor allem, als ich ihr einen Teil meiner eigenen Unsicherheiten aufgedrückt habe. Das ist der Nachteil, wenn man nur eine Romanfigur ist … Aber sie ist daneben spontan, mutig und draufgängerisch geworden - das stammt vermutlich auch von mir. Ich war schon immer ein bisschen verrückt und spontan.


Frage 5: Vermisst du einen deiner Charaktere besonders?

Zum Glück muss ich das nicht. Als es so weit war, mich von Darius, meinem Drachenmagier, zu verabschieden, weil dieser sein Leben für seine Geliebte opfern wollte, kam ein so massiver Protest meiner Betaleserin dazwischen, dass er einfach überleben MUSSTE. Darüber bin ich inzwischen sehr froh, denn er hat eine Aufgabe in Art-Arien erhalten, die von zentraler Bedeutung ist. Wo sonst hätte ich bei seinem Tod den ultimativen Kämpfer für die Freiheit hernehmen sollen?
Andererseits ist es sowieso eine zwiespältige Sache mit dem Charaktertod. Oder hat es Dir gefallen, als der verehrte J.R.R. Tolkien am Ende des Hobbits das komplette Geschlecht der Durins hingemetzelt hat?


Frage 6: Wenn du mit einer Autorin oder einem Autor deiner Wahl zusammenarbeiten könntest, welcher wäre das und warum?


Haha! Was für eine Frage!
Wenn ich also mal größenwahnsinnig sein darf: Tolkien - absolut erste Wahl!(Auch wenn ich mir sicher bin, dass ich seinen unvermeidlichen Pfeifenrauch nicht so toll fände.)
Wenn ich bei den lebenden Meistern wildern dürfte, dann Markus Heitz. Ihn habe ich beim Prelistening für "Der Fluch des Drachens" von Corvus Corax erleben dürfen. Er war sehr sympathisch!

Und last but not least, wenn ich auf dem Boden meiner Möglichkeiten bleibe: Divina Michaelis. Sie ist eine sehr kluge und witzige Autorin. Wir arbeiten regelmäßig zusammen an der Korrektur unserer Bücher und haben auch schon gemeinsam geschrieben (›50 Facetten mit Divi und Sophie‹). Das würde ich liebend gern mal wiederholen.
Richtig toll war auch ein Gemeinschaftsprojekt, das Wolfgang Seibert initiiert hat – ›Geschichten aus dem Dreamers Inn‹. Mit ihm würde ich auch gern noch mal ein Projektchen angehen.


Frage 7: Gehen wir einmal 2 Jahre in die Zukunft, welche Projekte planst du und auf welches freust du dich besonders?

Momentan bin ich mit zwei Projekten in der Abschlussphase, den ›Sæwicingas‹ und ›Rabenvolk‹. Daneben steht der vierte Band von ›Die Magier von Art-Arien‹ in der letzten Korrekturschleife und wird - hoffentlich - noch dieses Jahr fertig. Es wäre also toll, wenn alle drei Romane in 2 Jahren im Handel erschienen sind. Langfristig möchte ich natürlich Band 5 der Magier weiterbearbeiten. Hier wird es um Meerjungfrauen geben - grins! Und ich habe ein kleines Doppel geplant: zwei Geschichten über Türmer, spielend im Mittelalter und in der heutigen Zeit (›Die Zeit über der Stadt‹ ist schon in Arbeit. Folgen wird irgendwann ›Dem Himmel so nah‹) Du siehst also, ich bin hobbymäßig total verplant. Man kann auch sagen, ich möchte schreiben, schreiben, schreiben … Da können uns meine Leser fast leidtun.


!!!Privattalk!!!


Frage: Morgenmuffel oder Frühaufsteher?

Morgenmuffel, es sei denn, Du lockst mich mit frischen Sonntagsbrötchen aus dem Bett.


Frage: Wie gehst du aus dem Haus? Immer Top gestylt, oder auch mal in Jogginghose, wenn es nur der Bäcker um die Ecke ist?

Ich bin eher der legere Typ ohne Flitter und ohne High Heels. Aber Ich gehe auch nicht ungepflegt oder schlampig unter die Leute. Nur in meinem Garten bin ich eine echte Gewächshausmaus - mit Gummistiefeln und Erde unter den Fingernägeln. Das muss auch mal sein. Besuchst Du mich also unverhofft, erwarte das Schlimmste!


Frage: Was trinkst du am liebsten und welches war das exotischste bzw kurioseste Getränk, welches du zu dir genommen hast?

Ich habe Kaffee im Blut. Das hat angefangen, als ich noch vor dem Abi eine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht habe. Bei der Getränkewahl erfülle ich voll das Klischee. Das kurioseste, was ich mal trinken musste, war ein wilder Mix meiner Tochter, die zu der Zeit noch ziemlich klein war. Die Basis war wohl Milch. Aber sie hat dort alles hineingemixt, was sie fand. Zumindest schien das halbe Gewürzregal in der Tasse zu sein. Das war … sehr einmalig!


Frage: Bist du ein Musical- oder Theaterfreund? Welches Stück willst du unbedingt noch (einmal) sehen?

Eigentlich nicht so sehr. Ich mag einzelne Stücke, aber auch bestimmte Opern und Operetten. Was ich aber UNBEDINGT mal erleben will ist ›The Rocky Horror Show‹. Ich sammle schon Konfetti!


Frage: Welches war das erste Buch, dass du gelesen hast und würdest du jemanden weiter empfehlen?

Die Fibel. Man muss sie unbedingt weiterempfehlen, weil sie die Tür zu hunderten großartiger Geschichten ist, die man nicht verpassen sollte. Wenn ich aktuell ein Buch empfehlen müsste oder ein Buchgeschenk auswählen sollte, wäre es ›Das Labyrinth der Wörter‹ von Marie-Sabine Roger, ein liebevoller, kleiner Roman über den Zauber von Büchern und die vielfältigen Formen der Liebe.


Frage: Egal in welcher Lebenslage du bist, welche Musik bzw. welche Songs lassen dich immer mitsingen oder mit Summen?

Ich bin ein unverbesserlicher Fan von Pagan Folk und Mittelalter. Wenn ich voll im Stress bin und mal abschalten muss, geht das immer mit ›Alive!‹ von Omnia. Aber manchmal muss es was Härteres sein, dann kommt Nightwish ans Ohr oder Danheim.


Frage: Was ist dein Notaus? Bei welcher Tätigkeit kannst du immer entspannen?

Gartenarbeit! Die mache ich aber auch gern, wenn ich kein Notaus brauche. Ich sammle u.a. Kräuter(pflanzen)und bin total happy, dass ich diesen Herbst erstmals neue Blätter an meiner Alraune entdeckt habe. Mein neuestes Gartenkind ist eine Staude Weinraute - eine Würzpflanze, die schon bei den Römern beliebt war. Hoffentlich kommt sie gut über den Winter!


Frage: Es herrschen apokalyptische Zustände, du kannst einen Menschen, ein Tier, ein Buch, eine Speise, ein Getränk und ein Gerät gerade noch so einpacken und/oder in deinen Rucksack werfen bzw. mit dir zerren. Was und/oder wer wären das und warum?

Hierüber haben wir ja gestern schon mal geplaudert, liebe Amy. Ein Mensch reicht mir wirklich nicht! Ich bleibe also dabei und versuche mich in Piraterie. Also kapere ich mir einen zusätzlichen Platz und nehme meine BEIDEN Kinder mit (Mütter klammern nun mal). Dazu meinen Lieblingskater Trolli, einen Zentner Haselnussschokolade, reichlich Kaffee (oder doch lieber ein Fass trockenen Rotwein? oder einen guten alten Single Malt Whiskey? - ich kapere, also kann ich einsacken!!), den Duden, weil ich den unumgänglich zum Schreiben brauche, meinen Ebook Reader, der genug Geschichten für mehrere Jahre beinhaltet, einen 10er Pack Bleistifte und massig Papier zum Schreiben. Wenn das für Dich gut klingt, dann lass uns zusammen verschwinden! Kann aber auch sein, dass ich beim Zusammenpacken so lange gebummelt habe, dass ich die Abreise verpasst habe… Komme ich aber rechtzeitig weg, dann gehen wir nach Patagonien. Das ist so weit weg von jeder Zivilisation, dass wir bestimmt überleben.


Frage: Was ist dein liebstes Outfit?

Ich habe ein inzwischen schon ziemlich verwaschenes schwarzes Shirt mit Elfenkapuze und blauen Ornamenten, das trage ich unheimlich gern. Natürlich gibt es auch eine Lieblingsjeans und den ultimativen ›Wohlfühl-Kuschel-Pullover‹ mit reichlich Fusseln.


Frage: Du darfst dir ein mystisches Wesen wünschen, dass dann als dein Haustier bei dir wohnt. Welches ist es?

Ich hätte gern einen großen, schwarzen, feuerspuckenden Drachen, so einen wie Darius. Er darf sich auch gern verwanden können...


Frage: Von allen Figuren in der großen, weiten Disney-Welt, welche wärest du gerne?

Disney ist nicht so meines... Aber Gandalf wäre ich furchtbar gern mal! Der Hut würde mir bestimmt prima stehen... >>Flieht, ihr Narren!<<


Ich nenne dir nun ein paar Schlagwörter und du musst mir bitte das erste sagen, oder erzählen, dass dir dazu in den Sinn kommt.


Kindheit:

Bauernhof und Geborgenheit


Haustier:

Katze

Erzfeind/in:

Das behalte ich lieber für mich. Was, wenn er/sie mitliest??


Lieblingsgericht:

Asiatische Ente


Erster Kuss:

Zigarettenrauch und Bier - war in der Erinnerung alles andere als toll


Lieblingsserie:

Criminal Minds

verrückte beste Freund/in:


Katrin, auf die ich keinesfalls verzichten möchte



Frauentausch/Dschungelcamp:

Ohne mich! 


Zum Schluss: Ich finde spontane Ideen immer sehr lustig. Darum würde ich dir jetzt drei – fünf Worte geben und du umreist einfach eine kleine Szene die dir sofort im Kopf herumspukt. 


[Elfe – Ruine – Fuchs – Sven (Frozen) – Kleinkind]


Drei Häuser standen in der ruhigen Nebenstraße, durch die eine große Herde wilder Schneeflocken tobte und am hochgestellten Kragen eines Fußgängers rüttelte. Es war tiefster Winter und das Licht im Fenster des mittleren Hauses lockte den von der Arbeit müden Mann nach Hause. Erschöpft klopfte er sich den Schneematsch von den Schuhen. Als er die Haustür öffnete, schlug ihm Wärme entgegen. Endlich angekommen!

Er streifte sich seine Pantoffeln über und stellte die Aktentasche in die Ecke. Es war still im Erdgeschoß. Sicher würde seine Frau die kleine Tochter ins Bett bringen. Ihr Kleinkind sollte genügend Schlaf bekommen. Erwartungsvoll stieg er die Stufen zum ersten Stock hinauf. An der Tür der Kleinen prangte ein riesiges Poster mit Sven, dem Elch. Annika war ein großer Fan von Frozen.

Leise öffnete er die Tür. Hier waren seine beiden Lieblingsfrauen. Annika lag eingekuschelt unter einer weichen Ecke. Im Arm hielt sie ihren schon ein wenig abgeliebten Plüschfuchs Oscar. Sie Frau saß am Bettrand.
» … und dann kehrte die kleine Elfe zurück in das versteckte gemütliche Zimmerchen in ihrer Burgruine.« Sie drückte Annika einen kleinen Kuss auf die Stirn und wünschte ihr eine »Gute Nacht!«. Dann drehte sie sich mit einem Lächeln zu ihrem Mann um.

»Du kommst gerade richtig. Annika und ich warten schon auf dich. Magst du ihr auch ›Gute Nacht‹ sagen?«

Natürlich tat dies der Mann und folgte seiner Frau dann ins Wohnzimmer. Ihm gefiel, wenn sie ihm so wie heute strahlend entgegenlächelte.

»Es wird nicht mehr lange dauern, dann muss ich abends zwei Gutenachtgeschichten erzählen«, verriet sie.

Es verging ein wenig mehr Zeit als für einen Wimpernschlag, bis der Mann verstand, was seine Frau ihm sagen wollte. Dann erstrahlte auch sein Gesicht und alle Müdigkeit war verschwunden. Mochte draußen die Kälte klirren und der Sturm ums Haus heulen - in seinem Herzen breitete sich gerade eine unglaubliche Wärme und Freude aus. Bald würden sie zu viert sein!